Marokko

Fabus

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Da zuvor nach Marokko gefragt wurde und weil ich es sehr toll dort fand, hier ein kurzer Beitrag zu Marokko.

Wir haben damals diese Route gewählt:
Rabat - Meknes - Fes - Rissani - Erg Chebbi Wüste (Merzouga) - Hoher Atlas - Ait Benhaddou - Marrakesch - Essaouira - Agadir

Gestartet in Cassablanca und direkt weiter nach Rabat. Warum weiß ich nicht mehr, laut Erdbeerschorsch haben wir aber nichts verpasst. Rabat ist recht steril, vergleicht man es mit den anderen Königsstädten, hat aber ganz imposante Bauten. Der Souk (=Basar) ist eher unspektakulär. Und die Hauptstadt hat auch den vollsten McDonalds, den ich je gesehen habe (gegessen haben wir da aber nicht).

Meknes, die zweite Königsstadt auf der Reise, ist kleiner und gemütlicher, aber auch eher unspektakulär, wenn ich mich recht erinnere. Das Riad, das wir hatten (ehemaliges Herrenhaus, dass zum Hotel umgebaut wurde) war allerdings wahnsinnig schön mit sehr netten Gastgebern.

Fes war für uns die schönste Königsstadt. Lebhaft, nicht zu aufdringlich, abwechslungsreich. Lag vielleicht aber auch daran, dass wir dort einen (deutschsprachigen) Führer hatten, Hicham. Der hat uns alles schön gezeigt und erklärt, mit den diversen Hintergründen, auch was das alltägliche Leben und den muslimischen Hintergrund betrifft. Leider war Freitag, daher wurde in den berühmten Gerbereien nicht gearbeitet. Die Pantoffeln aus Fes trage ich immer noch gerne. :)

Danach ging es erstmals ins weite Land hinaus. Anfangs war es wahnsinnig faszinierend in den hohe Atlas reinzufahren, für mich bisher nur vergleichbar mit den Landschaften des US-Südwesten. Total unwirtliche Landschaft mit vereinzelten grünen Oasenflecken. Ist man da mal durch hat man weite, karge Ebenen und kommt irgendwann in die Erg Chebbi. Das ist die (einzige?) Sandwüste Marokkos. Wir sind mit dem Kamel reingeritten und hatten da eine Übernachtung im Zelt. War ein sehr toller Sonnenuntergang, der von mir mehr oder weniger spontan für den Heiratsantrag genutzt wurde.

In der Nähe in Merzouga hatten wir auch noch eine weitere Übernachtung in einer ehemaligen kleinen Kasbah. War auch eine tolle Übernachtungsmöglichkeit. Haben dort in der Nähe am Miniladen eine Cola gekauft und dazu direkt ein paar frisch geerntete Datteln in die Hand gedrückt bekommen. An anderer Stelle ein paar Gebäckstücke. Häufig sehr nette und dankbare Menschen, die ja eigentlich selbst wenig haben.

Weiter nach Ait Benhaddou. Haben auf der Gegenseite der Kasbah übernachtet (auch ein sehr tolles Riad) und konnten dann praktischerweise trockenen Fußes den Wadi überqueren und die Festung besichtigen. Ist allerdings von der Gegenseite imposanter als von Innen.

Irgendwo davor oder danach waren wir auch noch in einem Berberdorf im Hohen Atlas. Da iist es etwas kühler und teils auch oasisch grüner und man kann dort sehr gut wandern gehen. Die Übernachtungsmöglichkeit war eher karg, aber sauber und völlig ausreichend. Habe mit dem Angestellten noch (gebrannte) CDs getauscht.

Danach Marrakesch. Für uns fast zu hektisch. Man wird alle drei Meter angequatscht, ob man denn nichts kaufen will. Eher anstrengend. Das macht den Souk auch sehr unangenehm, neben der Tatsache, dass man sich da nicht auskennt. Außerdem war unser Hotel gegenüber der Moschee grauenvoll. Besonders in der früh um 5 (Stichwort: Allahu Akbar) war es aufgrund der Lage eher laut. Hat aber schon ein paar Ecken, die man gesehen haben sollte.

Danach ging es für uns nach Essaouira. Kleines Fischerstädtchen, dass einen ganz eigenen Charme hat. Hier kann man nicht allzu viel machen, aber sehr gut entspannen. Das Riad hier war auch wieder exzellent.

Am Schluss waren wir noch in Agadir, weil dort unser Flug ging. Ein Wort: Grauenvoll. Unbedingt meiden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Marokko fast uneingeschränkt zu empfehlen ist. Die Leute, mit denen man zu tun hat, sind teils sehr arm, aber fast ausnahmslos gastfreundlich. Manchmal natürlich etwas aufdringlich, das aber eigentlich nur in den touristischen Zentren. Eine Terrorgefahr (die erste Frage einer US-Verwandten, als ich ihr erzählte, dass ich da war) spürt man in keiner Sekunde. Der Islam ist dort auch vergleichsweise gemäßigt. Es gibt auch vor jedem Ort eine Straßensperre. Die sind aber immer total freundlich. Einfach sagen, dass man aus München kommt, wenn man danach gefragt wird, dann darf man sich überall über Bayern München unterhalten (ersthaft, _jeder_ Polizist/Soldat spricht einen darauf an).

Falls noch fragen sind, nur zu. Unter den Medien habe ich ein Album abgelegt mit einigen Impressionen.
 
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einsiedler

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Danke für den ausführlichen Bericht. Wie lange und in welcher Jahreszeit warst du da?
 

newmichael

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Vielen Dank. Mir wurde jetzt schon mehrmals berichtet das man schon sehr aufpassen muss was Diebstahl angeht. War das auch dein Eindruck? Und spricht der ein oder andere Englisch in Restaurants ect?
 

Fabus

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Danke für den ausführlichen Bericht. Wie lange und in welcher Jahreszeit warst du da?

Wir waren ca. 18 Tage im September da.
Vielen Dank. Mir wurde jetzt schon mehrmals berichtet das man schon sehr aufpassen muss was Diebstahl angeht. War das auch dein Eindruck? Und spricht der ein oder andere Englisch in Restaurants ect?

Mit Diebstahl hatten wir keine Probleme. Ich würde vom Gefühl her aber schon eher aufpassen.

Englisch wurde soweit ich mich erinnere fast überall verstanden (z.B. bei den Straßensperren). Wobei ich in Restaurants glaube ich auf französisch bestellt habe und es daher nicht beurteilen kann. Aber wenn du nur den Namen des Gerichtes von der Karte abliest bekommst du auch ohne Sprachfähigkeit alles hin. Meine Frau hat auch mit der Bestellung eines "Thé d'Allemand" einen "Thé à le menthe" bekommen. Den man übrigens jederzeit und überall trinken kann und sollte.
 
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So, wies ausschaut, werden wir im Dezember/Januar 15/16 nun wirklich nach Marokko reisen. So 11 Tage sollens werden. Nach Möglichkeit möchte ich die Silvesternacht in eine Wüstencamp verbingen, wenn das möglich ist. Wär mal was anderes.
 

newmichael

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So, wies ausschaut, werden wir im Dezember/Januar 15/16 nun wirklich nach Marokko reisen. So 11 Tage sollens werden. Nach Möglichkeit möchte ich die Silvesternacht in eine Wüstencamp verbingen, wenn das möglich ist. Wär mal was anderes.
Wüstencamp sind wir auch für eine Nacht. Aber Silvester wäre mal was komplett anderes. Übrigens krass wie sehr sich die Unterkünfte ändern sobald man in Strandnähe kommt. Sind ja auch fest am Planen.
 

einsiedler

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Wann wollt ihr denn dort hin? Ich fange gerade erst an mit der Planung. Bin ja nebenbei auch noch mit der grossen Reise im Sommer beschäftigt :)

@Fabus
Weisst Du auch noch die Namen deiner für gut befundenen Unterkünfte?
 
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Fabus

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Ich habe leider keinerlei Unterlagen bzw. E-Mails mehr von der Reise. Ich werde mich aber die Tage mal mit der Hilfe des guten alten Google (Maps) daran machen herauszufinden, wo die Unterkünfte genau waren.
 
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Fabus

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Ohne ausführliche Kommentare (die findet man ja eh im Netz), wenn du aber Fragen hast kann ich gerne nochmal in meinem Gehirn kramen.

Essaouira: Riad Casa Lila (schön, nett, zentral)
Dades-Tal: Pension Atlas Berbere (rudimentär, aber total nett. Haben am Schluss (gebrannte) CDs getauscht)
Rissani: Kasbah Ennasra
Meknes: konnte ich nicht finden, gibt aber scheinbar viele ganz gut bewertete Riads
Marrakesch: unter keinen Umständen ins Hotel Islane (Betten durchgelegenst, Frittiergeruch im 40-Grad-Zimmer, mieser Service)
 
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So, ein erster Reiseplan steht mal

Tag 1 - Flug nach Marrakesch, mit dem Mietauto direkt nach Essaouira, Übernachtung in Essaouira
Tag 2 - Der Atlantikküste lang nach Rabat (lange Autofahrt, ca. 450 km), Übernachtung in Rabat
Tag 3 - Fahrt nach Meknes, Übernachtung in Meknes
Tag 4 - Fahrt via Volubilis nach Fés, Übernachtung in Fés
Tag 5 - Lange Fahrt über den Atlas (ca. 450 km, 6,5 h) nach Merzouga, Übernachtung in Merzouga (Camel's House)
Tag 6 - (Silvester) Wüstentour mit Kamel, Silvesterabend im Wüstencamp
Tag 7 - Rückkehr aus der Wüste, Fahrt ins Dades Tal, Übernachtung im Dades Tal
Tag 8 - Fahrt nach Ouarzazate, Übernachtung in der Region
Tag 9 - Fahrt via Ait Benhaddou nach Marrakesch, Übernachtung in Marrakesch
Tag 10 - Marrakesch
Tag 11 - Heimreise
 

metalsuzan

Mama Said
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Wow, da hast du dir aber ein ganz schön strammes Programm vorgenommen. Gut, das ist natürlich Geschmacksache, aber ich bevorzuge es definitiv entspannter, lieber ein kleineres Programm und mehr Zeit zum Genießen und Verweilen. Ich war schon 11 mal in Marokko, 7 mal mitm Wohnmobil und 4 mal mitm Flieger und Mietwagen. Ich liebe dieses Land und ich finde man sollte sich mehr Zeit lassen und lieber weniger sehen. Ganz ehrlich: mein Tip, lass Rabat, Meknes und Fes weg und nimm dir mehr Zeit für den Rest, denn manchmal ist weniger - mehr!;)
 

einsiedler

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Wie du sagst: Das ist es Geschmacksache. Ich mag es, wenn ich jeden Tag meine "Zelte" woanders aufschlage und viel verschiedenes sehe. Das ist für mich eine Art Entspannung. Aktive Entspannung.
Wenn man schon elf Mal in einem Land war, kann man natürlich gut sagen: "Ach, lass das weg". Da hat man ja auch schon einiges wahrscheinlich mehrmals gesehen ;)

War die letzten zwei Tage grad im Ferienrausch und hab' schon sämtliche Unterkünfte gebucht :mrgreen:
 

einsiedler

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Flug und Mietauto sind mittlerweile auch gebucht. Dezember kann kommen. Aber erst geht's ja im Sommer noch auf 'ne kleine Reise ;)
 

einsiedler

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So, ein erster Reiseplan steht mal

Tag 1 - Flug nach Marrakesch, mit dem Mietauto direkt nach Essaouira, Übernachtung in Essaouira
Tag 2 - Der Atlantikküste lang nach Rabat (lange Autofahrt, ca. 450 km), Übernachtung in Rabat
Tag 3 - Fahrt nach Meknes, Übernachtung in Meknes
Tag 4 - Fahrt via Volubilis nach Fés, Übernachtung in Fés
Tag 5 - Lange Fahrt über den Atlas (ca. 450 km, 6,5 h) nach Merzouga, Übernachtung in Merzouga (Camel's House)
Tag 6 - (Silvester) Wüstentour mit Kamel, Silvesterabend im Wüstencamp
Tag 7 - Rückkehr aus der Wüste, Fahrt ins Dades Tal, Übernachtung im Dades Tal
Tag 8 - Fahrt nach Ouarzazate, Übernachtung in der Region
Tag 9 - Fahrt via Ait Benhaddou nach Marrakesch, Übernachtung in Marrakesch
Tag 10 - Marrakesch
Tag 11 - Heimreise

In 17 Tagen geht's bereits los. Gegenüber dem ursprünglichen Reiseplan gibt's zwei, drei kleine Änderungen.

Tag 1 - Da wir erst am Abend ankommen übernachten wir in Marrakesch in der Nähe des Flughafens (Golden Tulip Farah Marrakech), nachdem wir das Mietauto entgegen genommen haben. Essaouira entfällt leider und wir fahren direkt nach Rabat am zweiten Tag.
Tag 2 - Fahrt nach Rabat, Übernachtung in Rabat (Riad Dar Yanis)
Tag 3 - Wir übernachten nicht in Meknes sondern fahren bis nach Fès und haben dort dann eine zusätzliche Nacht (Riad Kettani)
Tag 4 - ganzer Tag in Fès inkl. Übernachtung

Der Rest bleibt gleich. Unterkünfte sind alle gebucht und machen alle einen guten Eindruck.
 

Matte

matte1987
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@einsiedler
Da du ja geschrieben hast, dass der Flug und Mietwagen gebucht wurde, nehme ich an, dass du die Reise gemacht hast?
Ich würde mich sehr über einen Bericht freuen, wie es war, vor allem zu der Jahreszeit um Silvester.

Danke! :)
 

einsiedler

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Ja, die Reise haben wir gemacht und es hat mir sehr gut gefallen. Das Wetter war toll, jeden Tag Sonnenschein, so weit ich mich erinnern kann. Es war angenehm warm, jedoch nicht heiss. Nicht wirklich Badewetter! Doch die Landschaften und die Städte waren grandios. Wirklich ein Eintauchen in eine ganz andere Welt.

Silvester haben wir in der Wüste verbracht. War mal was ganz anderes. Aber sicher nicht schlechter als die x-beliebige 0815-Silvesterparty.

Wenn du willst, kannst du dir auf meinen Fotos einen Eindruck über die Reise holen (habe das Album für kurze Zeit auf öffentlich gestellt)
Marokko 2015/2016
 

newmichael

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Fes :love:
Ich erkenne in deinen Bildern so vieles wieder. Hatte mal einen Bericht hier angefangen aber nie zu ende gebracht. Vielleicht wird's noch was.
 

einsiedler

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So, da Freitag ist und ich die Zeit bis Feierabend herbei sehne, soll es doch mal noch ein ausführlicher Bericht sein.

Reisezeit: 26. Dezember 2015 bis 5. Januar 2016

Tag 1
Nachmittags Flug von Basel nach Marrakesch, Ankunft 17:50. Gleich Mietauto (Dacia Sandero) übernommen und an der Stadt vorbei ein paar Kilometer Richtung Norden gefahren, Übernachtung im Hotel Domaine Le Relais De Marrakech. Sehr schöne Anlage, gutes Abendessen (1. Tajine).

Tag 2
Vorbei an unzähligen Kreisverkehren fuhren wir nach Casablanca, um dort die sehr eindrückliche Moschee Hassan II. zu besichtigen. Danach gings gleich weiter in die Hauptstadt Rabat, wo wir im schönen Riad Dar Yanis übernachtet und den dortigen Markt (Souk) besucht haben. Die Medina hat eine angenehme Grösse und ist noch einigermassen übersichtlich. Am Abend dann noch ein kurzer Rundgang durch die schöne Kasbah des Oudayas, wo grosse Teile der Gebäude in blau-weiss bemalt sind. War schön, doch schon fast ein wenig zu dunkel. Der Guide, der sich uns aufgeschwatzt hat, verlangte dann auch noch ein beträchtliches "Trinkgeld". Allgemein aufgepasst in Marokko. Die Leute sind zwar freundlich, wollen aber für jeden "Gefallen" ein Trinkgeld. Und dabei sind sie dann gar nicht bescheiden...
Rund 330 km Fahrt an diesem Tag.

Tag 3
Morgens nochmal in die Kasbah rein, um die schönen Gemäuer im Sonnstrahl zu bestaunen und die Aussicht aufs Meer zu geniessen. Danach Fahrt zur antiken römischen Ausgrabungsstätte Volubilis, wo es auch tolle Fotomotive gab. Via Moulay-Idriss fuhren wir weiter nach Fés. Übernachtung im edlen Riad Kettani, wo wir für die erste Nacht sogar ein Upgrade auf eine Suite erhielten. Obwohl wir für die zweite Nacht wieder umziehen mussten, haben wir das gerne angenommen. Von der tollen Dachterrasse aus hatten wir einen super Blick auf die Medina. Es ist die grösste und älteste Medina der Welt. Fés kann man nicht beschreiben, das muss man erleben. In den unendlichen Häuserschluchten und verwinkelten Gassen kann und wird man sich hoffnungslos verlaufen. So geschehen am ersten Abend. Ein "freundlicher" Führer hat uns dann nach Hause geleitet. Selbstverständlich gegen einen grosszügigen Bakschisch (Trinkgeld).
Ca. 250 km Fahrt heute.

Tag 4
Frühmorgens zum Morgengebet bin ich rauf auf die Dachterrasse. Rundherum von allen Minaretten ertönten die Morgengebete. War zugleich irgendwie unheimlich und faszinierend. Muss aber sagen, dass ich nach einigen Tagen in Marokko mehr als froh war, dass es bei uns kein tägliches Morgengebet gibt. Die Gesänge der Muezzine haben mich jeden Morgen aus dem Schlaf geschreckt. Für den zweiten Tag haben wir uns dann eine einheimische Führerin geleistet, welche sehr gut deutsch sprach. Wir besichtigten eine Töpferei, eine Gerberei (nichts für empfindliche Nasen) und eine Weberei sowie tolle Aussichtspunkte. Hat sich definitiv gelohnt. Obwohl nirgends Kaufzwang bestand haben wir ziemlich viel Geld ausgegeben. Fés hat es definitiv in meine Liste der interessantesten Orte geschafft.

Tag 5
Heute stand ein langer Tag im Auto bevor. Wir fuhren über den Hohen Atlas, vorbei an wunderschönen grünen Landschaften, eindrücklichen Einöden etc. Tagesziel war Hassilabied (bei Merzouga) am Rande der Sahara. Nachdem wir uns auf einer Sand-/Steinpiste verfahren hatten und ein freundlicher einheimischer Offroadfahrer uns dann doch noch zu unserem Hotel führte, kamen wir dann nach etwa 460 km und 7 Stunden Fahrt im Camels' House an. Wir wurden sogleich genötigt, uns in traditionelle Berberoutfits zu stürzen :)

Tag 6 (Silvesternacht)
Dieses Jahr stand eine ganz spezielle Silvesternacht auf dem Programm. Gegen Mittag zogen wir zusammen mit Leuten aus verschiedenen Ländern und einer Horde Dromedaren in die Erg Chebbi Sanddünen, wo wir in einem Berbercamp auch die Nacht verbracht haben. Die Sonne brannte prall vom Himmel, doch da es Winter war, lagen die Temperaturen noch im erträglichen Rahmen. Einfach eindrücklich diese Unmassen an Sand, je nach Sonnenstand und -Einstrahlung in einem anderen Gelb-/Braun-/Rot-Ton. Für den Sonnenuntergang haben wir uns einen schönen Hügel ausgesucht. Wunderschön, wäre da nicht eine Horde Spanier gewesen, die mit ihren Quads für den Sonnenuntergang ebenfalls unserer Düne aussuchen mussten und dabei einen riesen Krach veranstaltet haben. Vollidioten. Der Silvesterabend im Camp war dann sehr gemütlich. Alle sassen ums Feuer, es gab Tee (ja, Tee braucht man nach einer Reise in Marokko auch für lange Zeit nicht mehr), die Berber haben traditionelle Musik gemacht. Für den Jahresübergang haben wir noch ein kleines Schnäpschen eingepackt.

Tag 7
Nach dem Morgenessen gings wieder per Dromedar zurück nach Hassilabied. Alles zusammengepackt und mit dem Auto weiter ins Dades-Tal, wo wir nach 260 km und 3,5 Stunden auch ankamen. Tief im Tal drin hatten wir ein wirklich tolles Hotel, das Maison d'Hôtes Chez L'Habitant Amazigh (heisst wirklich so). Für nur ca. 25 Euro die Nacht war das die günstigste und zugleich beste Unterkunft der ganzen Reise. Die Tajine zum Abendessen war einfach nur göttlich, und der Besitzer hat sich zu uns gesetzt und uns eine kurze (wobei, so kurz wars nicht) Einführung in die Sprache und Kultur der Berber gegeben. War sehr interessant. Man könnte hier sicherlich auch schöne Wanderungen unternehmen, wenn man etwas mehr Zeit hätte. Wir haben aber einfach für eine Nacht die Ruhe und Abgeschiedenheit (und das Fehlen eines Minaretts in unmittelbarer Nähe) genossen.

Tag 8
Weiter ging die Fahrt durch Marokko bis nach Ourzazate, wo wir kurz in der schönen Stadt einen Halt gemacht und dann die Atlas Filmstudios besichtigt haben. Dort wurden Teile sehr bekannter Filme gedreht (Gladiator, Black Hawk Down, Die Mumie, Die Päpstin, Asterix & Obelix...). Danach fuhren wir bis Aït Benhaddou, alte Festung und UNESCO-Weltkulturerbe. Diese imposante Stadt war ebenfalls Drehort für Gladiator. Übernachtet haben wir im Aubèrge Café Bagdad, gleich ausserhalb der Festung (in der Festung selber kann man nicht übernachten) Hier haben wir uns zum Abendessen noch ein marokkanisches Bier und einen einheimischen Wein gegönnt.
Total 170 km Fahrt.

Tag 9
Bereits gings zur letzten Station der Rundreise - Marrakech, Zentrum des touristischen Marokko. Nach 186 km und etwa 3 Stunden Fahrt auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke kamen wir in Marrakech an und haben sogleich unser Mietauto beim Flughafen abgegeben, nachdem wir es an einer Tankstelle für umgerechnet ca. 5 Euro innen und aussen fein säuberlich waschen und polieren lassen konnten. Ein Fahrer unseres Riads Matham holte uns daraufhin vom Flughafen ab und brachte uns zur Unterkunft. Sogleich schlenderten wir durch die verschiedenen Märkte und liessen uns vom Treiben auf dem Djemaa El Fna (Platz der Gaukler) überwältigen.

Tag 10
Ferientag in Marrakech. Märkte, Moscheen und Massage. So in etwa das Tagesprogramm. Toller letzter Tag auf jeden Fall in diesem tollen Land.

Tag 11
Rückflug am Vormittag und Ankunft am frühen Abend in Basel.

Marokko kann ich wirklich wärmstens empfehlen für eine Reise. Die Strassen sind meist gut ausgebaut und die Infrastruktur ansprechend. Und es ist sicher! Viele Leute haben uns gefragt, ob wir sicher seien, dass wir dahin wollen. Marokko ist genau so sicher oder sogar sicherer als viele Länder in Europa.

Praktisch in jeder Ortschaft gibt es am Ortein- oder Ausgang eine Polizeikontrolle. Auf der ganzen Reise haben wir also sicher 50 solcher Kontrollen passiert. Rausgenommen wurde ich aber nur wenige Mal. Aufpassen muss man bei Kreuzungen mit Stoppzeichen. Da hält man nicht wie bei uns dort an, wo man eine gute Übersicht hat und sehen kann, wann man weiterfahren kann. Man hält direkt beim Stoppzeichen und schaut auf die Polizisten, die da sind. Die geben dir das Zeichen, wenn du fahren kannst. Hätte mich beinahe eine happige Strafe gekostet. Mit Charme, rudimentären Französischkenntnissen und meinem Schweizer Pass kam ich dann aber mit einer Verwarnung davon :D

Das Essen kann ein wenig eintönig erscheinen. Tajine hier, Tajine da. Couscous hier, Couscous da. Minztee hier, Minztee da. Bei der Zubereitung und Qualität gibt es sehr grosse Unterschiede. Überraschend gut hat mir in Fés die Pastilla geschmeckt. Ein süsser Blätterteig gefüllt mit Fleischstücken und Mandeln. Geschmacksexplosion im Mund. Natürlich kriegt man vielerorts auch westliche Kost. Aber das gibt's ja auch Zuhause.

Wenns noch Fragen gibt, immer her damit.
 
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Matte

matte1987
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Hey, danke! :)

Liest sich ja recht positiv. Wie kommt man denn ohne französisch voran? Viele deiner verlinkten Seiten sind ja auch fast ausschließlich auf französisch. Ich hatte das zwar 2 Jahre in der Schule, aber davon ist wirklich gar nix mehr vorhanden ^^

Wie ist im gesamten Das Preisgefüge? Also für Deutsche ;)
 

einsiedler

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Hey, danke! :)

Liest sich ja recht positiv. Wie kommt man denn ohne französisch voran? Viele deiner verlinkten Seiten sind ja auch fast ausschließlich auf französisch. Ich hatte das zwar 2 Jahre in der Schule, aber davon ist wirklich gar nix mehr vorhanden ^^

Wie ist im gesamten Das Preisgefüge? Also für Deutsche ;)

Bisschen französische Kenntnisse sind sicherlich von Vorteil, wobei ich sagen muss, dass auch mein Schulfranzösisch recht eingerostet ist. Es geht aber sicher auch ganz ohne französisch (hat viele ältere deutsche Touristen dort ;)). In den meisten Riads etc. wird ein wenig Englisch gesprochen. Und sonst gibt's immer noch Hände und Füsse. Oder sonst das hier:
978-3-468-29838-7.jpg


Unterkünfte (vor allem die traditionellen Riads) sind eher teuer, also zum Teil schon auf mitteleuropäischem Niveau. Mit ein wenig Suchen auf den bekannten Hotelportalen findet man aber sicher auch was Ansprechendes und Preiswertes. Essen ist natürlich günstiger als hier, aber da man sich doch meist auf Touristenpfaden bewegt, nicht ganz so günstig, wie man es sich vielleicht erhofft. Für das Mietauto für neun Tage haben wir 300 Franken bezahlt, für die Unterkünfte zwischen 25 und knapp 100 Franken pro Nacht (Frühstück ist immer inklusive). Eine Tasse Tee gibt's für etwa einen Euro, ein Abendessen ab ca. 10 Euro.
 
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